Velofahren in Helsinki Teil I: Citybike und Baana

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Am Montag bin ich in Helsinki angekommen. Nach dem ich mein Hostel-Zimmer bezogen habe, habe ich mir ein Wochenabo für das städtische Veloverleih-Sytem Citybike gekauft. Dieser kostet 10€, und Fahrten unter 30 Minuten sind dabei inbegriffen. Falls es mal länger dauert, kosten zusätzliche 30 Minuten 1€, das Maximum sind 8 Stunden. Vergleicht man die Preise mit dem öV, ist dies sehr preiswert: Eine Einzelfahrt im öV Kostet €3.20, eine Wochenkarte 36€. Wie ich bei meinem Interview bei der Stadtverwaltung später erfahren werde, wird das Velosharing-System von einer privaten Firma im Auftrag der Stadt betrieben, zu den Einnahmen durch die Benutzer kommen Werbeeinnahmen dazu, und die Stadt subventioniert maximal 50%. ÖV-Tickets werden von der Stadt durch 50% getragen. Das Modell funktioniert: Es soll, verglichen mit anderen Städten sehr wirtschaftlich sein. Ein Grund dazu ist vielleicht, das LimeBike, Smide & co noch nicht Einzug in die finnische Hauptstadt gehalten haben. Ein Nachteil ist, dass es momentan noch keine E-Bikes gibt.

Wie ich so mein Velo entsperrt habe, und auf dem Veloweg durch das Hafenviertel radelte, hörte dieser plötzlich auf und wich einem gepflästerten Steinbelag, der mich so richtig wach rüttelte. Dieser zieht sich durch die gesamte Innenstadt. Keine Frage, er passt zur Altstadt und zu Helsinki – aber zum Velofahren ist es definitiv nicht geeignet. Zwar sind die Gehsteige teilweise ungepflästert, jedoch sind nur an den wenigsten Velowege vorhanden. Mit der Zeit weiss man aber, wie man dem “Holperbelag” ausweicht, für Touristen ist es dennoch nicht sehr toll. Auch auf den Velowegen gibt es einige holprige Stellen, und immer wieder kommt es vor, das Fussgänger auf dem Veloweg laufen, weil beides gleich aussieht. Auch hier könnte die Stadt Abhilfe durch andere Beläge / Markierungen schaffen.

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Positives lässt sich zu den Velowegen abseits der Hauptstrassen sagen: Die Baana, was soviel wie “Velobahn” heisst, ist komplett frei vom motorisierten Verkehr und wurde auf dem Trassee einer tiefergelegten, ehemaligen Frachtbahn erbaut. Auch die Baana teilen sich die Velofahrer mit den Fussgängern, aufgrund der Breite und deutlichen Markierung ist dies jedoch kein Problem. Es ist wie eine Autobahn für Velofahrer und Fussgänger: Man gelangt schnell vom Hauptbahnhof an den Hafen und umgekehrt, und es gibt “Raststätten” in Form von Sportangeboten, Sitzmöglichkeiten und Veloabstellplätzen. Und das wichtigste: Sie sieht schön aus mit der stellenweise felsigen Böschung, den Steinmauern und den alten Tunnels.
Die Kombination von Velobahnen, Fussverkehr, und Sportmöglichkeiten gibt es auch in Parks (Foto oben: Kansalaistori).

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